Maltes Welt

Herzlich willkommen zu meinem Blog „Maltes Welt“. Hier werde ich in den kommenden Wochen meine persönliche Sichtweise, in verschiedenen Beiträgen, zum Thema Frieden und (Friedens-) Bewegung veröffentlichen, und dabei auch kritische Punkte nicht auslassen. Ihr seid herzlich dazu eingeladen mitzudiskutieren und eure Gedanken einzubringen.

Danke für euer Interesse und auf eine gute Zeit!

Kapitel 5 – Schuld und Verantwortung

Ein kleiner Exkurs in die deutsche Sprache. Wir sprechen auf vielen Ebenen viel zu oft und viel zu viel von Schuld. Wenn wir wissen, wer schuld ist, wissen wir, wer der böse ist, und dann sind wir es auf jeden Fall nicht. Stichwort Feindbild.

Das Konzept von Schuld ist bereits im Kleinkind-Alter enorm wichtig. Da wir am Beginn unseres Lebens alles um uns herum auf uns selbst beziehen, werden Anklagen auch ungefiltert sofort angenommen. Deswegen ist es für Kinder auch so enorm wichtig festzustellen, wenn jemand anders schuld ist.
Das es hinter der reinen Anklage noch einen weiteren Aspekt gibt, müssen wir alle auf dem Weg zum erwachsenwerden erst einmal lernen.

Schuld ist ein rein destruktiver Begriff. Schuld möchte nicht lösen und Schuld möchte nicht heilen. Schuld möchte anklagen und verurteilen. Vor ca. 2.000 Jahren sagte schon ein Prediger: „Wer von Euch ohne Schuld ist werfe den ersten Stein.“

Vermutlich liegt die Beliebtheit dieses Begriffes darin, dass auf einfache Weise alle Verantwortung von einem selbst genommen wird. Denn wenn ich weiß wer an meinem Unglück schuld ist, muss ich nicht mehr meinen Anteil an der Situation suchen, in der ich mich befinde. Muss also auch keine Verantwortung für meine Situation übernehmen. Damit mache ich mich selbst allerdings auch zum hilflosen Opfer.

Ein an sich kindliche Verhalten, das wir aber auch bei Erwachsenen des Öfteren beobachten können. In jüngster Zeit erleben wir es verstärkt auch bei vielen Politikern und in den Medien, aber auch bei den Alternativmedien.

Verantwortung ist Selbstermächtigung

Viel wertvoller und konstruktiver wäre es, statt von Schuld von Verantwortung zu sprechen. „Du bist schuld!“ ist eine reine Anklage, „Du bist verantwortlich!“ legt die Macht über die Situation in die Hände der oder des Angesprochenen.

Wer die Verantwortung hat, kann aktiv werden. Er oder Sie hat es in der Hand die Dinge besser zu machen. Verantwortung klagt nicht an, sondern fordert auf selbst Einfluss zu nehmen.

Die heutige deutsche Bevölkerung ist nicht schuld am Zweiten Weltkrieg, aber wir, die Nachfahren, haben eine besondere Verantwortung dafür, dass so etwas nie wieder passieren darf.

Wir sollten das Wort Schuld komplett aus unserem Wortschatz streichen. Es kann uns nichts bieten außer Schmerz. Die große Schwester „Verantwortung“ hingegen kann motivieren, auffordern, aktivieren und ermächtigen.

Ist das nicht viel besser?

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